Frank Lauer hat in den späten siebziger Jahren fürs Lehramt studiert und fällt nach Studium und Referendariat in die Arbeitslosigkeit, weil die Einstellungschancen für Lehrer sich Anfang der achtziger Jahre rapide verschlechtert haben. Insbesondere seine Fächer sind bei den Einstellungsbehörden nicht gefragt. Folge: berufliche Perspektivlosigkeit und Chaos in der Lebensplanung. Bei Frank führt dies u.a. zu einem psychischen Schaden, der ihn in die Zwangsvorstellung treibt, dass sein Fachleiter Karl-Heinz Johannsen aus dem Vorbereitungsdienst der wahre Schuldige an seinem Dilemma sei. Franks Wut fokussiert sich immer wieder auf seinen ehemaligen Mentor. Die »Macht der Kränkung« beginnt ihn zu dominieren, bis er am Ende beschließt, Johannsen zu erschießen. Franks Leben ist geprägt davon zu scheitern. Auch seine Beziehungen werden vom schlechten Lauf der Dinge erfasst: Das vorübergehende Glück mit seiner großen Liebe Maria wird durch einen Kindstod jäh zerstört und sein bester Freund Hajo, der ähnlich wie er von der Jobseuche verfolgt wird, begeht schließlich Selbstmord. Trotzdem nimmt die Handlung zum Ende hin noch eine glimpfliche Wendung, und zwar durch zwei Ereignisse. Sein bester Feind Johannsen stirbt unerwartet eines natürlichen Todes, wodurch Franks Rachegefühle kein Zielobjekt mehr haben, und eine späte Liebe zu einer Kollegin scheint für ihn auch beruflich eine Perspektive zu bieten. Ende offen.
ISBN: 9783758480355, Softcover, 356 Seiten, 21,99€